Junge im Rollstuhl

Mit vereinten Kräften auf Landschulwoche

Schulausflüge gehören zu einer normalen Jugend dazu. Mit einer schweren Beeinträchtigung ist diese „Normalität“ jedoch oft mit Hürden verbunden – oder gar nicht erst möglich. Außer es gibt Menschen, die alle Hebel in Bewegung setzen, um auch die größten Herausforderungen zu meistern.

Felix Neubauer ist 15, hat eine schwere Form des Down-Syndroms und geht in die Martin-Boos-Schule in Gallneukirchen. Für den 15-Jährigen ist es ein Ding der Unmöglichkeit „einfach“ auf einen Schulausflug mitzukommen. Seit seine Wirbelsäule operiert wurde, ist er querschnittgelähmt. Als schwerer Diabetiker braucht er fünf Spritzen pro Tag, Wundversorgung, Katheterversorgung, etc. Und dann stand eine Landschulwoche in Bad Ischl an. Normal kümmern sich die Eltern um Felix. Auf der Landschulwoche – weit weg von zu Hause – ist das nicht möglich.

Um Felix die Woche trotzdem zu ermöglichen, wurden die Mobilen Pflegedienste in Bad Ischl angefragt. Die Caritas-MitarbeiterInnen betreuen normalerweise ältere Menschen – doch sie fackelten nicht lange und suchten um eine Sondergenehmigung bei der Bezirkshauptmannschaft an: Die Hauskrankenpflege sollte während der Landschulwoche Felix betreuen. Und es klappte! Drei Caritas-Mitarbeiterinnen nahmen sich der Sache an, kümmerten sich um die Wundversorgung und die Diabetes-Spritzen. Wenn Felix spontan ein Eis genoss, hüpften sie ins Auto und verabreichten ihm die „Spritze danach“.

Elisabeth Zehethofer von der Martin Boos-Schule bedankte sich in einem Brief für die Fürsorge. „Es war eine sehr schöne Woche für uns alle. Felix konnte das ganze Programm mitmachen und hatte viel Freude an den Unternehmungen und an der Gemeinschaft mit seinen Mitschülern“, erzählt sie. „Und seine Eltern konnten nach vielen Monaten endlich einmal für ein paar Tage loslassen und entspannen. Ohne die Unterstützung der Hauskrankenpflege wäre das alles nicht möglich gewesen.“ Es war eine Landschulwoche, die in dieser Form weit weg von einem „normalen“ Schulausflug ist – steckt in ihr doch weit mehr: nämlich ein einzigartiges Beispiel, was Gemeinschaft bewirken kann, wenn alle an einem Strang ziehen.