„Dahoam is dahoam“

Seit ihrem Oberschenkelhalsbruch kommt die Caritas-Hauskrankenpflege täglich zu Hedwig Ehrenleitner. Durch die Unterstützung kann die Seniorin zuhause wohnen bleiben.

Seit Jahrzehnten ist die kleine Wohnung in Ebensee das Zuhause von Hedwig Ehrenleitner. So lange es geht, möchte sie hier bleiben. Judith Schrempf und ihre Kolleginnen von den Mobilen Pflegediensten der Caritas unterstützen sie dabei.

„Ich will in Ebensee bleiben. Dahoam is dahoam“, sagt Hedwig Ehrenleitner bestimmt. Die 80-Jährige liebt ihr Ebensee, ihre Wohnung nahe der Traunbrücke. Gut gemeinten Rat von der Familie, in ein Seniorenwohnhaus zu ziehen, schlug sie aus – auch nachdem sie sich bei einem Sturz im Juli den Oberschenkelhals brach. Noch immer hat sie Schmerzen, täglich ist sie auf Hilfe angewiesen. Sie hat Schwindelattacken und braucht Unterstützung bei Alltagshandlungen – vor allem auch, um sich sicher zu fühlen. Wenn sie etwa zum Duschen in die Wanne steigt, soll jemand dabei sein, der sie stützt. Eine 24-Stunden-Betreuung möchte sie jedoch nicht. „Ich bin keine Frau, die immer jemanden um sich braucht. Ich möchte auch einmal für mich sein“, erzählt sie. „Wenn ich reden möchte, gehe ich vormittags zum Bäcker.“

Täglich kommt daher die Hauskrankenpflege der Caritas. Mal die 27-jährige Judith Schrempf, mal eine ihrer Kolleginnen. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin unterstützt Hedwig Ehrenleitner bei der Körperpflege und der Mobilisation, bereitet die notwendigen Medikamente vor und wechselt bei Bedarf Verbände. An manchen Tagen geht sie mit spazieren, um der Seniorin mehr Sicherheit beim Gehen zu geben. „Bald will ich aber wieder alleine gehen können“, sagt die Seniorin bestimmt. Über die Hilfe ist sie dankbar – nicht nur wegen der physischen Unterstützung, sondern auch, weil sie jemanden für offene Fragen hat. „Wie lange dauert das denn, bis die Schmerzen weg sind?“, fragt sie. „Habt ihr noch mehr solche Fälle wie mich?“ Judith Schrempf kann sie beruhigen und notiert sich, mit dem Arzt zu reden, ob ein stärkeres Schmerzmittel möglich ist.

Seit drei Jahren ist Judith Schrempf als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Hauskrankenpflege der Caritas in Bad Ischl, St. Wolfgang und Ebensee unterwegs. Davor arbeitete sie in einem Therapiezentrum in 12-Stunden-Schichten. Nach der Geburt ihres Kindes suchte sie einen Job mit familienfreundlicheren Arbeitszeiten – und fand ihn in den Mobilen Pflegediensten. „Hier habe ich viele Möglichkeiten mich einzubringen und die Betreuung an Hand meines Wissens und meiner Berufserfahrung mit zu gestalten. Und am Schönsten ist zu sehen, wie man den alten und kranken Menschen mit ein paar fachkundigen Handgriffen das Leben erleichtern kann“, sagt sie. „Durch unsere Unterstützung schaffen wir die Voraussetzung, dass die Menschen möglichst lange zuhause bleiben können und sich dort auch gut versorgt wissen.“

 

Informationen zu den Mobilen Pflegediensten in Bad Ischl, Ebensee und St. Wolfgang:
Tel.: 0676 / 8776 2581
www.mobiledienste.or.at

Informationen zu Ausbildungen in Sozialbetreuungsberufen:
Caritas-Schulzentrum Josee in Ebensee
www.josee.at