Aufblühen mit der Demenzpuppe

Bildtext: Die Demenzpuppe leistet Gesellschaft. Ältere Menschen, die sich selbst wieder als Kind fühlen, sehen in ihr einen Spielgefährten und bauen von Kind zu Kind eine Beziehung auf.

Der Alterungsprozess findet bei Menschen mit Beeinträchtigung früher statt - oft zwischen 50 und 60 Jahren. Manche von ihnen sind schon ganz im Ich versunken. Eine Wohngruppe in St. Pius schafft es trotzdem, sie bis zuletzt zu erreichen und ihnen Freunde zu schenken.

Sieben Menschen leben in der Wohngruppe mit erhöhtem Pflegebedarf in St. Pius. Die meisten haben bereits Demenz. Sie können nicht mehr sprechen und nur mit Unterstützung gehen. In der Wohngruppe versuchen Hausleiterin Marianne Mitterberger und ihr Team ihnen zu geben, was sie zum Wohlfühlen brauchen: schöne Momente.

„Das Herz unserer Arbeit ist auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Ich versuche ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern, indem ich ihnen ihr Lieblingsessen gebe oder am Nachmittag ihre Lieblingsmusik aufdrehe“, sagt Mitterberger. Dabei braucht es viel Gespür – den oft können die beeinträchtigten Menschen nicht mehr sagen, was sie sich wünschen. Das Team beobachtet und erspürt, was glücklich macht. Dann sind es ganz kleine Reaktionen, die zeigen, was wirkt.

„Es ist jedes Mal ein großer Erfolg, wenn wir Wege finde, um die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen“, so Mitterberger. Einer dieser Wege ist die Demenzpuppe Herbert. „Puppen haben eine unglaubliche Wirkung“, sagt die Hausleiterin. „Unsere BewohnerInnen haben durch sie das Gefühl, sie sind nicht mehr alleine.“ Eine in sich gekehrte Bewohnerin blühte durch Herbert wieder auf. Den ganzen Nachmittag sitzt sie auf der Couch und herzelt Herbert. Die Demenzpuppe wird nicht als Puppe gesehen, sondern als Freund, als Kind – ein anderer Mensch, der für einen da ist. „Auch in der Nacht wirkt die Puppe beruhigend gegen die Einsamkeit“, so Mitterberger. Inzwischen gibt es mehrere Demenzpuppen im Wohnbereich. Es wird geküsst, umarmt, getragen.

Berührend zum Glück
Auch die basale Einreibung bringt den Menschen in der Wohngruppe Wohlbefinden. Durch die körperlichen und kognitiven Veränderungen im Alter sind für sie viele Freizeitmöglichkeiten schwer bis nicht mehr möglich. Deshalb genießen sie die Berührung…

 

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