Eine Frau sitzt telefonierend am Arbeitsplatz vor dem Computer

Das letzte Auffangnetz

Bildtext: In der Covid-Krise waren Caritas-SozialberaterInnen wie Patricia Balleitner im Homeoffice für die Menschen da. Durch Kurzarbeit oder plötzliche Arbeitslosigkeit spitzte sich die Lage der Menschen, die sonst nur knapp durch’s Monat kommen, noch weiter zu.

Die Zeiten von Corona und Abstand-Halten sind nicht einfach – für keinen und keine von uns. Für manche Menschen sind sie noch ein bisschen schwieriger – Menschen, die in existenziellen Notlagen sind, die nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete bezahlen oder Lebensmittel kaufen sollen. Die 12 Caritas-Sozialberatungsstellen sind – trotz Abstand – ganz nahe bei diesen Menschen und helfen ihnen, die akute Not zu überbrücken.

Im März kamen die ersten Vorboten. „Derweil geht es noch. Aber im April werde ich wahrscheinlich Hilfe brauchen. Kann ich dann zu euch kommen?“ Regelmäßig kamen solche Anfragen in die Sozialberatung der Caritas. Menschen, die arbeitslos geworden waren. Friseure, Physiotherapeuten und Masseure, die von einem Tag auf den anderen ihre Geschäfte und Praxen nicht mehr aufsperren durften. MindestpensionistInnen, denen der geringfügige Nebenverdienst wegfiel, weil sie im Gasthaus oder im Hotel nicht mehr putzen durften. Sie riefen an, waren verunsichert, wie sie ihr Leben weiter bestreiten würden und fragten vorsichtshalber an, ob sie später Hilfe bekommen könnten – und, man merkte es deutlich, viele wollten einfach reden. Sich die Sorgen und Ängste von der Seele reden und sich versichern, dass sie im schlimmsten Fall nicht alleine dastehen würden.

Bei manchen regelten sich die Verhältnisse bis April. Sie riefen nicht mehr an. Andere schon. Dem Schockzustand vom März wich im April die akute Not. Eine Friseurin meldete sich, die gekündigt worden war. Sie hatte ein paar hundert Euro Arbeitslosengeld und keine Perspektive, wann sie wieder einen Job bekommen würde. Bei ihr, wie bei vielen anderen, zeigte sich zu Monatsbeginn mit der Abbuchung der Fixkosten, wieviel noch zum Leben bleibt: nicht viel.

Lebensmittelpakete als Soforthilfe

Wenn Sozialarbeiter Michael Felder eine so dringliche Anfrage bekommt, geht es ganz schnell. Er schaut sich die Notlage an und überprüft die Daten und Dokumente, die ihm die Betroffenen geschickt haben. Anhand der Kontoauszüge der letzten acht Wochen sieht er, welches Einkommen und welche Fixkosten es gibt und wieviel zum Leben übrig bleibt. Gleichzeitig erarbeitet er, wie er zielgerichtet beraten kann, damit die Menschen langfristig wieder auf eigenen Beinen stehen können.

Wenn akut das Geld für das Lebensnotwendige fehlt, hilft die Sozialberatung mittels einer finanziellen Überbrückung. Bei Bedarf überweisen die SozialberaterInnen einen Zuschuss zu Miet-, Strom- oder Heizkosten. Manche Menschen brauchen auch einfach jemanden, der ihnen den Rücken dabei stärkt, mit ihrem Vermieter zu reden um die Zahlungsfrist zu verlängern…..
 

Lesen Sie die vollständige Reportage über die Caritas-Sozialberatung in der aktuellen Ausgabe der „nah dran“. Kostenlos abonnieren bei der Caritas Information, Tel. 0732/7610-2020, information(at)caritas-linz.at