Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsmarkt

Wie sich die rasante digitale Entwicklung von Unternehmen aufgrund der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt und auf Menschen mit Beeinträchtigungen auswirkt, war am 27. Oktober Thema beim „Zero Project Unternehmensdialog“ von Essl Foundation, Caritas OÖ und dem Sozialministeriumservice OÖ.

Rund 80 VertreterInnen von Unternehmen folgten der Einladung und diskutierten zum Teil virtuell, welche Chancen in der durch die Corona-Krise ausgelöste rasante Digitalisierung auch für Menschen mit Beeinträchtigungen stecken. Impulsrednerin Dr. Dorothee Ritz, General Managerin von Microsoft Austria, zeigte sich überzeugt, dass die Digitalisierung ein Teil der Lösung der Corona-Krise ist.

Einig waren sich WKOÖ-Vizepräsident Leo Jindrak, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Bundesminister Rudi Anschober bei den Begrüßungsworten, dass beim digitalen Wandel Menschen mit Beeinträchtigungen nicht zurückgelassen werden dürfen. Der Fachkräftemangel würde sich noch zuspitzen und es wäre eine Katastrophe, auf talentierte Menschen zu verzichten. Diese in den Arbeitsprozess bestmöglich zu integrieren sei das zentrale Anliegen.

Christian Bugl vom Biopharmazie-Unternehmen TAKEDA und Gerald Ranzinger, Schulungsleiter von Trumpf Maschinen Austria, zeigten anschaulich, wie in ihren Unternehmen Menschen mit Beeinträchtigungen zu wertvollen MitarbeiterInnen ausgebildet werden. Christina Bugl berichtete: „Gerade in der Krise haben wir die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise Menschen mit Hör- und/oder Sehbeeinträchtigung bei digitalen Konferenzen besser eingebunden sind, weil sie selbst die technischen Voraussetzungen beeinflussen können.“ Wichtig sei es, beim dem Thema Beeinträchtigung alle MitarbeiterInnen zu sensibilisieren.

Gerald Ranzinger bildet bei Trumpf Lehrlinge mit Lernschwierigkeiten aus: Von den insgesamt 50 Lehrlingen seien ein Viertel in der integrativen Ausbildung, die dank der standardisierten Teilqualifizierung seit 2014 möglich ist. Die Caritas OÖ unterstützt die Jugendlichen bei der Ausbildung. Edgar Gratzer, Leiter der Caritas-Ausbildungsberatung, berichtete, dass für mehr als 100 Jugendlichen im Jahr passende Arbeitsplätze gesucht werden. Verschiedene Caritas-Projekte würden dabei unterstützen, so Gratzer: „Uns ist es ein großes Anliegen, dass Betriebe auf Stärken und Fähigkeiten der Menschen schauen und wissen, dass eine Beeinträchtigung kein K.-o.-Kriterium darstellt. Beim Thema Inklusion sind MitarbeiterInnen oft verunsichert. Die aktive Diskussion und Klarheit schaffen löst Blockaden und überwindet Unsicherheiten.“

Mag. Jürgen Bockmüller vom Sozialministerium Service (SMS) informierte, welche Förderungen es gibt, wenn Unternehmen Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance geben.

 

Aufzeichnung
Die komplette Aufzeichnung des Zero Project Unternehmensdialog finden Sie hier https://zeroproject.org/zero_project_unternehmensdialog/

 

Einblicke

Fotoceredit: Tim Dornaus

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