„Chance Metall“: öffnet Jugendlichen Tor in die Zukunft

Eine Metallausbildung in einem großen Betrieb scheint für manche jungen Menschen ein unerfüllbarer Traum zu sein: Sei es, weil die schulischen Leistungen nicht erbracht werden konnten oder weil die familiäre Situation schwierig ist. Das Projekt „Chance Metall“ der Caritas OÖ erfüllt diesen Traum und bereitet Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf oder ohne Pflichtschulabschluss auf eine Ausbildung in einem Metallberuf vor. Durch die Begleitung können die Jugendlichen später am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen.

Vor der Lehre gibt es Praxis
„In der Werkstatt der ‚Chance Metall‘ kann ich sein, wie ich bin. Hier werden meine Potentiale gestärkt, hier kann ich von den Profis lernen“, sagt Absolvent Jakob Lebitsch, der im September in die Lehre gewechselt ist. Bevor es so weit war, standen bei ihm Feilen, Schleifen und Bohren am Stundenplan. „Innerhalb eines Jahres lernen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Caritas-Werkstatt in Leonding oder bei einem der drei Kooperationsbetriebe, TRUMPF Maschinen Austria GmbH & Co KG, Starlim Sterner Werkzeugbau  GmbH und Wacker Neuson Linz GmbH, mit den unterschiedlichen Werkzeugen für die Metallbearbeitung umzugehen“, sagt Ulrike Eidelwimmer, MBA, die „Chance Metall“ leitet.

Vorbereitung auf Berufsschule

Neben der Praxis wird bei „Chance Metall“ auch an sozialen Kompetenzen und guten Umgangsformen gefeilt. Ebenso kommt die Theorie nicht zu kurz. Geschulte Caritas-MitarbeiterInnen unterstützen bei der Vermittlung von Fachinhalten und bereiten so auf die Berufsschule vor.

Ziel ist, dass die Jugendlichen der Vorausbildung anschließend von den Betrieben in eine Ausbildung im Metallbereich übernommen werden, um zukünftig Personalbedarf abdecken zu können.

Fachkräfte werden händeringend gesucht

Als „Chance Metall“ im April 2018 mit 10 Teilnehmern gestartet wurde, haben alle Jugendlichen einen Ausbildungsplatz gefunden. „Der zweite Projekt-Durchlauf fiel leider mitten in die Corona-Krise. Die allgemeine Problematik von abgesagten Lehrstellen traf leider auch unsere Jugendlichen“, bedauert Eidelwimmer. Nichtsdestotrotz wird das Caritas-Projekt von den metallverarbeitenden Betrieben geschätzt, die händeringend Fachkräfte suchen.

Ein Beruf auch für Frauen

Die Vergrößerung auf 15 TeilnehmerInnen ist bereits fixiert und die Kooperation mit zwei weiteren Firmen in Planung. „Mich freut besonders, dass ‚Chance Metall‘ nun zu Frauen vorgedrungen ist. Seit November 2020 ist eine weibliche Teilnehmerin mit im Team “, berichtet die Caritas-Mitarbeiterin.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort gefördert.