Praktikum in Sevilla

Die 21 jährige Almut Wregg schließt im Juni 2018 die 6-semestrige Ausbildung zur Diplom-Sozialbetreuerin Familienarbeit an der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe am Linzer Schiefersederweg ab. Das letzte Schuljahr startete sie mit einem achtwöchigen Praktikum in Sevilla. Ihre Eindrücke dazu schreibt sie in diesem Erfahrungsbericht nieder:

„Seit zwei Jahren bin ich nun an der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas in Linz und durfte während verschiedenster Praktika mein Arbeitsfeld als zukünftige Diplomsozialbetreuerin für Familienarbeit kennenlernen. Alle Praktika waren einzigartig und lehrreich, doch dieses hier wird mir besonders in Erinnerung bleiben!

Am Sonntag den 24. September ging es los: Vom herbstlichen München flog ich in die andalusische Hauptstadt Sevilla – Metropole für Tapas, Flamenco und arabische Architektur – um acht Wochen in dem deutschen Kindergarten „Colegio Aleman – Alberto Durero“ zu arbeiten (http://colegioalemansevilla.com/). Die Vorfreude war groß, denn endlich durfte ich die Arbeit eines bilingualen Kindergartens kennen lernen und zugleich auch eine neue Kultur.

Nach einem Tag Anpassung an die sommerlichen Temperaturen, ging es gleich mit dem Arbeiten los. Das Colegio ist wie aus einem amerikanischen High-School Film: Riesiger Komplex mit einer beeindruckenden Sportanlage und vielen Jugendlichen, die in jeder Pause zu den Kindergartenkindern schauten, um mit ihnen herumzualbern. Das bemühte Pädadgoginnen-Team nahm mich liebenswert auf, und ich fühlte mich vom Anfang an wohl. Die überaus gestylten Eltern brachten ihre quirligen und vor Tatendrang sprühenden Kinder zur Eingangstür, und innerhalb kürzester Zeit wurden die Klischees typischer Spanier dargebracht: herzlich, laut, edel und temperamentvoll. 

Am Ende des ersten Arbeitstages wusste ich, dass ich mich in einer Zwickmühle befand, denn das Kindergartensystem in Spanien kann man sich wie eine Vorschule vorstellen, in der drei- bis fünfjährige Kinder bereits Mathematik, Schreib-, Sport-, und Kreativunterricht haben. Das verlangt nicht nur von den Kindern viel Leistung und Aufmerksamkeit, sondern auch von den Pädagoginnen eine Menge an Disziplin und Geduld. Diese Herausforderung, den Kindern so viel Freiraum, Glückseligkeit und Erfindungsgabe zu geben wie möglich, aber zugleich auch den Anforderungen des Staates gerecht zu werden, blieb die ganzen acht Wochen bestehen.

Obwohl ich mich manchmal machtlos fühlte, da meine Unterrichtsstunden nicht immer nach Plan liefen, und ich oft ins Leere redete, gab es Momente, die mich glücklich stimmten. Beispielsweise stellten die Kinder mich stolz ihren Eltern vor, oder spielten unaufgefordert mein Fingerspiel.“

Herzlichen Dank, Almut Wregg, dass wir an diesen Erfahrungen teilhaben durften. Für die letzte Etappe der Ausbildung wünschen wir Dir und Deinen KollegInnen alles Gute!