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Mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein: Caritas OÖ unterstützt Brunnenbau im Kongo

Zum Weltwassertag am Montag, 22. März, macht die Caritas OÖ auf den Wassermangel in der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam, wo seit 2008 die örtliche Partner-Caritas beim Bau und der Sanierung von 289 Brunnen und Quellen unterstützt wird. Von dem sauberen Wasser profitieren mehr als eine halbe Million Menschen – vor allem für Frauen und Mädchen, die für das Wasser holen verantwortlich sind, bedeutet es einen Weg aus der Armutsspirale.

„Wenn Frauen und Mädchen das Wasser nicht mehr viele Stunden täglich von weit entfernten Wasserstellen nach Hause schleppen müssen, bleibt ihnen Zeit für den Schulbesuch, die Bewirtschaftung von Feldern oder für den Verkauf am Markt. Gerade Bildung ist für die Zukunft der Kinder und die Bekämpfung der Armut so wichtig“, sagt Andrea Fellner von der Auslandshilfe der Caritas OÖ. Dazu kommt, dass das Wasser aus Bächen, Seen oder Pfützen oft Krankheitskeime enthält. Die Lebenserwartung ist dementsprechend: Sie liegt im Durchschnitt bei 60,7 Jahren. Jedes zehnte Kind stirbt an Erkrankungen, die durch verschmutztes Wasser ausgelöst wurden. Nur jeder Zweite der rund 80 Millionen EinwohnerInnen hat im Kongo Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Vor allem in ländlichen Gebieten kommt es in Kombination mit der kaum vorhandenen medizinischen Versorgung zu Epidemien: Durchfall, Cholera und ähnliche Erkrankungen sind an der Tagesordnung. Da Desinfektionsmöglichkeiten fehlen, sind ohne Wasser auch die Corona-Hygienevorschriften nicht durchführbar.

97 Prozent weniger Cholerafälle

An den Gesundheitsdaten in der Region Kabongo lässt sich erkennen, wie wirkungsvoll derartige Projekte sind: Gab es vor dem Projektstart im Jahr 2007 noch 1132 Cholerafälle in den beiden Gesundheitsbezirken Kabongo und Kitenge, so waren es im ersten Halbjahr 2018 nur mehr 19 Fälle. Das entspricht einer Reduzierung um rund 97 Prozent.

In der Stadt Kikwit und den umliegenden Dörfern im West-Kongo haben besonders wenige Menschen Zugang zu sauberem Wasser. Die Kindersterblichkeit ist hier besonders hoch. „Wir haben in der Region im vergangenen Jahr 2020 deshalb 12 Brunnen errichtet, von denen rund 20.000 Menschen profitieren“, berichtet Kongo-Länderreferentin Andrea Fellner.

Damit die Brunnen nachhaltig in Betrieb bleiben, bildet die Caritas vor Ort auch Handwerker aus, die sich in weiterer Folge um die Instandhaltung der gebohrten Brunnen und Quellen kümmern und bei einem Problem mit der Trinkwasserversorgung rasch eingreifen können. Außerdem wird die Bevölkerung von Caritas-MitarbeiterInnen geschult, wie die Brunnen ordnungsgemäß genutzt und die Hygienemaßnahmen eingehalten werden können.

 

Spendenkonto

Auslandshilfe Caritas OÖ
Zweckwidmung „Wasserprojekte Kongo“
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