Drei Frauen stehen zusammen und lächeln in die Kamera.

Monika Gahleitner (li.), ehrenamtliche Helferin und Tochter von Bewohnerin Maria Röttig (re.) mit Hausleiterin Sandra Neubauer.

20 Jahre Betreubares Wohnen: Wo der Nachbar zur Familie wird

Im Betreubaren Wohnen der Caritas in Puchenau feierten die Mieter*innen gemeinsam mit den Caritas-Mitarbeiter*innen und vielen Gästen das 20-jährige Bestehen „ihres“ Hauses.

Beim Einzug vor zwei Jahrzehnten betraten die ersten Mieter*innen im Haus in Puchenau fast noch „Neuland“. „Das Konzept des Betreubaren Wohnens steckte damals in Österreich quasi noch in den Kinderschuhen“, erzählt Christian Brein, Leiter des Bereiches Betreubare Wohnformen der Caritas OÖ. „Die Erfahrungswerte, ob die Wohnform in der Praxis gut funktionieren würde, waren gering. Heute sind die Betreubaren Wohnformen aus den Gemeinden nicht mehr wegzudenken.“ Allein die Caritas OÖ sorgt mit 451 barrierefreien Wohnungen an 32 Standorten dafür, dass ältere Menschen auch im Alter möglichst selbständig leben und die Sicherheit durch eine Hausleitung genießen können. In Puchenau stehen den 22 Bewohner*innen in 20 Wohnungen seit fast vier Jahren die Caritas-Mitarbeiterinnen Sandra Neubauer und ihre Vertretung Manuela Scharf 10 Stunden pro Woche für ihre Anliegen zur Verfügung.

Anlässlich des Jubiläumsfests zeigte sich der große Zusammenhalt der Hausgemeinschaft schon bei den Vorbereitungen. Einige Bewohner*innen unterstützen Hausleiterin Sandra Neubauer tatkräftig bei der Dekoration, die von den rund 50 Gästen entsprechend gewürdigt wurde – darunter u.a. Bürgermeister Fritz Geyerhofer, Altbürgermeister Wolfgang Haderer, Pfarrer Andreas Ebmer, Markus Hanjal und Martin Tanzer von der Neuen Heimat, Gerda Wimplinger, ehemalige Hausleiterin, die aktuelle und ehemaligen Gemeindeärztinnen Dr. Ingrid Moshammer sowie Dr. Elfriede Moshammer.

In einer kleinen Zeitreise mit Bildern aus den vergangenen 20 Jahren zeigte sich, dass das Konzept des Betreubaren Wohnens voll aufging. Die Bauweise des Gebäudes mit seinen Wohnungen und den verschiedenen Begegnungsmöglichkeiten fördern die sozialen Kontakte und ließen verschiedene „Traditionen“ entstehen: Einmal in der Woche wird beispielsweise das Mittagessen vom Gasthaus Pühringer geliefert, und es besteht die Möglichkeit, es in gemütlicher Runde zu genießen. Dienstags gibt es das „Hauskaffee“, bei dem auch die Geburtstage und Feste gefeiert werden. Montags und freitags können die Bewohner*innen den kleinen Raum im Seniorentreff nebenan ergänzend nutzen. Dabei wird am Montag eine Kaffeerunde gemacht, und Freitag wird gespielt. Einige Bewohner*innen veranstalten auch private Spielenachmittage, wobei jeden Donnerstag „Rummy“ am Programm steht. Der Garten des Gebäudes ist ebenfalls ein zentraler Treffpunkt. Die Golhaubengruppe Puchenau hat dafür zwei Gartentische gespendet, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Musikalisch umrahmt wurde das Jubiläusmfest von Heinz Hofmann. Dazu hat er dem Anlass entsprechend bezogen auf das Betreubare Wohnen extra das Lied von Peter Alexander „Wir sind eine große Familie“ umgedichtet. Auch für die kulinarische Stärkung und Getränke war bestens gesorgt. So wurden Mehlspeisen und belegte

Brote vom Kranzlerhof aus Lichtenberg geliefert. Zwei freiwillige Helferinnen haben bei der Feier in der Küche unterstützt.

„Es war ein wunderschönes Fest, das bis in die Abendstunden andauerte“, sagt Caritas-Mitarbeiterin Sandra Neubauer. „Die Reaktionen bei den Bewohner*innen waren sehr berührend. So gab es Rückmeldungen wie: ‚Wunderschön, dass wir dies gemeinsam gestaltet haben.‘ und eine Person meinte sogar lachend: ‚Ich fühle mich wie auf meiner Hochzeit.‘“

20 Jahre Betreubares Wohnen Puchenau

Hausleiterin Sandra Neubauer.

Christian Brein, Leiter der Betreubaren Wohnformen der Caritas OÖ mit Manuela Scharf (li.), Hausleitungs-Stellvertreterin und Sandra Neubauer, Hausleiterin in Puchenau.

Monika Gahleitner (li.), ehrenamtliche Helferin und Tochter von Bewohnerin Maria Röttig (re.) mit Hausleiterin Sandra Neubauer.

Hausleiterin Sandra Neubauer mit einer Bewohnerin.