©SvenjaKochCaritas

Vereint gegen Armut in vier Regionen Europas: Godehard-Erklärung in Hildesheim unterzeichnet

Vier Regionen im Einsatz gegen Armut: Heute hat der Caritasverband für die Diözese Hildesheim mit der Caritas Oberösterreich, der Caritas der Erzdiözese Krakau und der Caritas der Erzdiözese Prag die Godehard-Erklärung unterzeichnet. Darin geht es um die weitere Vernetzung und den Wissenstransfer zum Thema „Ausgrenzung und Armut durch Bildung bekämpfen“. Vom Heiligen Godehard ist bekannt, dass er sich für die Benachteiligten der frühmittelalterlichen Gesellschaft einsetzte. Im Laufe der nächsten fünf Jahre soll ein Godehard-Netzwerk neue Projekte zur Armutsbekämpfung über die Grenzen hinaus entwickeln.

In der Erklärung wird die weitere enge Zusammenarbeit beschrieben. Unter anderem werde durch das Netzwerk die Attraktivität der Mitarbeit Haupt- und Ehrenamtlicher bei den beteiligten Caritas-Verbänden und -Organisationen signifikant erhöht, indem sie an der Gestaltung der Projekte beteiligt werden sollen. Außerdem werde „die Netzwerkarbeit das Zugehörigkeitsgefühl zu einem vereinten Europa bei den am Projekt beteiligten Organisationen und Menschen festigen. Somit wird das Netzwerk zur Verbreitung der Idee der europäischen Integration innerhalb und außerhalb von Organisationen und Einrichtungen der Caritas beitragen.“ Dazu sagen Sabine Lessel-Dickschat und Reinhard Kühn, stellv. Direktor:innen des Caritasverbandes für die Diözese Hildesheim: „Im Jahr der Europa-Wahl hat das Godehard-Netzwerk für uns durchaus auch das Potenzial, rechtspopulistischen und nationalistischen Tendenzen entgegenzuwirken.“

Das Godehard-Netzwerk ist die Weiterentwicklung eines zweijährigen Projekts zum gleichen Thema, das seit 2022 mit Fördergeldern des Erasmus+-Programms finanziert war. Das Netzwerk orientiert sich am Ziel der Umsetzung der Europäischen Säule sozialer Rechte und den Verpflichtungen des Europäischen Sozialgipfels. Bis zum Jahr 2030 soll die Armutsquote in der gesamten Europäischen Union um 15 Prozent gesunken sein. Der Zugang zu Bildung ist dabei ein wesentlicher Faktor. Und Deutschland kann sich von den drei Partnerländern noch etwas abschauen. Während hier über 20 Prozent der Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, sind es in Tschechien nur knapp zwölf, in Polen knapp 16 und in Österreich 17,5 Prozent (Zahlen aus 2022).

Das Sekretariat des Netzwerks wird seinen Sitz in den nächsten fünf Jahren im Caritasverband für die Diözese Hildesheim haben. Die Partner verpflichten sich, innovative Projekte zu realisieren und regelmäßige Fachgespräche zu führen.